Wandern in und um Bad Driburg? Warum nicht.
Unsere diesjährige Tour führte uns nach Bad Driburg. Start war Montag um 12:00 Uhr, wobei Ich erst nach der Arbeit (Fehlplanung und altersbedingte Vergesslichkeit sei Dank) mit dem Zug anreisen wollte. Geplante Ankunft war laut DB 19:15 Uhr, was ja noch genug Zeit für ein wenig Sightseeing und Nahrungsaufnahme zulassen sollte. Leider hatte die allseits beliebte deutsche Bahn andere Pläne für mich vorbereitet, sodass ich nach einer ca. 2 stündigen Wartezeit (davon eine in einem stehenden Zug in Hamm) um 20:50 Uhr endlich in Paderborn ankam. Von da aus war es eigentlich nur ein Katzensprung nach Bad Driburg, den ich auch dank meiner Schwägerin Sandra, die mit meinen Bruder in Paderborn lebt relativ schnell hinter mich bringen konnte. Durch die Fahrt mit dem Privattaxi kam ich dann schlussendlich auch schon um 2130h (mit der deutschen Bahn wäre es nah 23:00 Uhr geworden) in Bad Driburg an, Sightseeing war dann nicht mehr, und zu Essen gab es dann nur noch einen Döner To Go (während die Mädels lecker Spareribs genießen durften).
Nun aber zur eigentlichen Tour, die doch recht ansprechend war bis auf ein paar kleine Ausnahmen.
Wanderabschnitt 01. vom Hermannsdenkmal an den Externsteinen vorbei bis zur Silbermühle in Leopoldstal (15,7km)
Unser Startpunkt für die erste Tour die mit 12,6km angegeben war nach an diesem Tag war das Hermannsdenkmal, von dort aus führte uns der Weg die ersten 5km immer leicht bergab durch den Teutoburgerwald in Richtung Buchenwald am Südosthang der Grotenburg und der kleinen Ortschaft Berlebeck.
Zwischen Berlebeck und der nächsten kleinen Ortschaft wurde es dann ein wenig abenteuerlich. Nach einer Abzweigung war ein ganzer Abschnitt gesperrt mit dem Hinweis auf Baumfällarbeiten. Ein kleiner Blick vorbei an der Sperrung zeigte einen freien Weg, was uns dazu veranlasste einfach weiterzugehen, da es auch keine Umleitungsbeschilderung gab. Naja, so die gute Idee war es im nachhinein dann doch nicht 😉
Nun hieß es Rock’n’Roll und durch. Also war klettern, kriechen und fluchen angesagt, aber wir haben es dann doch nach gefühlt eine Ewigkeit geschafft die geschätzen 800m zu überwinden. Eine kurze Veraschnaufpause und es ging flott weiter richtung Holzhausen-Externsteine.
Nach 10 Kilometern hatten wir dann auch die Externsteine erreicht. Ein kurzer Aufenthalt und ein paar Fotos später (war uns an dem Tag echt zu voll da) ging es auf dem Eggeweg weiter für die letzten 5,5km bis zum Ziel Silbermühle im Leopoldstal.
Natürlich fing es auch an zu regnen ca. 15 Minuten bevor wir das Ziel erreicht hatten, was uns aber bis zum Platzregen nicht wirklich störte. Nachdem uns dann endlich der Fahrdienst zurück ins Hotel gebracht hatte, ging es ohne lange Umschweife in die Therme Bad Driburg zum ausgiebigen saunieren. Zur Auswahl standen 5 verschiedene Saunen mit Temperaturen von 60 bis 100°. 5 Saunegänge und 2 Kaltgetränke später war es auch schon Zeit für’s Abendessen. Die Wahl fiel auf den hiesigen Argentinier in der Stadt, was sich als gute Wahl herausstellen sollte. Ein tolles Ambiente, nettes Personal und sehr gutes Essen rundeten den ersten Wandertag wunderbar ab. Tiefenentspannt und gesättigt ging es dann ab ins Hotel.
Alles in allem war der erste Wandertag recht interessant, bis auf den gesperrten Abschnitt ohne Hinweis auf Alternativroute und die nicht stimmende Länge der Strecke (es waren 15,7km anstatt der angegebenen 12,6km).
Wanderabschnitt 02. Silbermühle (Leopoldstal) bis Bad Driburg (23km)
Gut geschlafen und genährt ging es um 09:30 Uhr mit dem Fahrdienst zum Startpunkt Silbermühle, von da aus hieß es auf dem Eggeweg richtung Bad Driburg. Schöne naturbelassene Wege mit knackingen An- und Abstiegen erwarteten uns. Oben angekommen gab es zur Entschädigung aber immer schöne (trotz tiefhängender grauer Wolken)schöne Aussichten.
Weiter ging die Wanderung über den lippischen Volmerstot zum preußischen Volmerstot vorbei am Eggeturm von den man eine wunderbare Aussicht hat.
Durch schöne Buchenwälder ging es dann mit leichten Up und Downs weiter richtung Bad Driburg. Gesäumt war der Weg mit schönen Aussichten und vielen Plätzen zum verweilen. Unterwegs konnte man mit viel Glück auf „Wildtiere“ entdecken.
Leider gab es 2km vor dem Ziel wieder eine Sperrung der Strecke ohne ausgewiesene Umleitung. Ein anderer Wanderweg richtung Bad Driburg wurde dann mit 7,5km Länge beziffert. Kurzerhand wurde entschlossen die Sperrung zu ignorieren (was scheinbar nicht nur unsere Idee war). Wieder angekommen in Bad Driburg ging es erstmal zur Belohnung ins Eiscafe. Als zweite Belohnung wurde die Hoteleigene Sauna in Beschlag genommen. Einziger Wehrmutstropfen war, dass zeitgleich ein Anfänger Schwimmkurs stattfand und die Muttis meinten, die Kids können sich auch im Saunabereich umziehen. Waren die Kids doch eher interessiert am Anblick von drei nackten Menschen in der Sauna, war es für die Muttis doch eher unangenehm 😉
Nach dem saunieren ging es zum „Braunen Hirsch“. Auf dem Speiseplan standen Schnitzel in Rahmsauce, sowie Burger.
Den Abschluß des Tages bildete ein Brettspiel und 2 Kaltgetränke im Hotel, bevor es ins Bett ging.
Wanderabschnitt 03. vom Kloster Willebadessen nach Bad Driburg (25,3km)
Der letzte Wandertag sollte noch einmal knackig und auch aufregend werden. Startpunkt war diesmal das Kloster in Willebadessen, von Dort aus ging es erstmal 3 Kilometer richtung Bahnhof. Vom Bahnhof ging es direkt knackig (10% Steigung) bergauf richtung Fernsehturm am Ehrenmal am Hirschstein vorbei, nur um kurz vor erreichen des Fernehsturms wieder bergab in die andere Richtung zu wandern.
Nach guten 7 Kilometern sind wir dann doch am Fernsehturm angekommen, von da aus ging es überwiegend grade auf weichem Waldboden richtung Bad Driburg vorbei an mehreren Hütten die zum pausieren einluden. Leider war der Wanderweg auf den letzten 8 Kilometern gespickt mit großen Schottersteinen, was das laufen doch sehr unangenehm machte. Zu allem Überdruss kam es noch zu einer umheimlichen Begegnung der sauigen Art mit einem Wildschwein, was direkt am Wegesrand im Gebüsch saß und ein auf dicke Hose machte. Schnellen Fußes ging es weiter nur um zu realisieren, wo ein Wildschwein ist, sind im Normalfall auch andere. Zum Glück war das andere Wildschwein etwas weiter weg. Nach einer kurzen Verschnaufpause um die Pumpe etwas zu beruhigen ging es noch zum Aussichtspunkt „Schöne Aussicht“. Von da waren es nochmal 2 Kilometer bis nach Bad Driburg und zum nächsten Eiscafe.
Und wieder ging es nach dem Eiscafe in die Hoteleigene Sauna, auch diesmal wieder mit jungen Publikum und sichtlich irritierten Eltern. Essen gab es diesmal beim Griechen, leider waren die Portionen nicht wirklich ausreichend, sodass eine Pizzeria noch herhalten musste. Zum Abschluß der Tour wurde entschieden eine ruhige Kugel zu schieben. Dafür wurde ein Wenig Bier gekauft und das Hotelzimmer zum chillen und Glotze schauen geentert.
Letzter Tag / Abreise
Püntlich um 08:00 Uhr war Frühstückszeit, da die Klamotten schon gepackt waren, konnten wir uns ein wenig mehr Zeit lassen. Um 09:00 Uhr war es Zeit zum auschecken. Die Rückfahrt bis zum Bahnhof Dortmund verlief ohne Probleme (zum Glück hält die deutsche Bahn immer eine Überraschung parat), sodass wir eigentlich unseren Zug nach Wuppertal zeitig erreichen konnten. Dumm nur, wenn der Zug erstmal nicht kommt, und man laut Anzeige 3x Gleishopping machen darf. Mit einer Verspätung von ca. 12 min ging es dann endlich richtung Heimat. Mit einer Verspätung von 30 min kamen wir dann auch zuhause an.
Fazit
Das waren nun die 4 (davon 3 Wandertage) Tage Bad Driburg. Bad Driburg ist ein schönes kleines Städtchen mit einer doch großen gastronomischen Auswahl. Den Besuch der Therme kann man nur bedingt empfehlen, da es zu voll war und die meisten in den Saunen meinten den Klatsch und Tratsch des Tages zu verbreiten (das hätten die auch ausserhalb der Sauna machen können). Wer beim saunieren nicht unbedingt Ruhe haben will, kann für einen Eintrittpreis von 17€ für ein 3einhalb Stunden Ticket aber nichts verkehrt machen. Das buchen der Tour über die Touristik GmbH ging relativ reibungslos.
Die Touren selbst waren ok bis gut, wobei man anmerken muss, dass die angegebenen Kilometern nicht unbedingt stimmen und Streckensperrungen scheinbar nicht weitergegeben werden.
Alles in allem war es aber ein schöner Kurzurlaub.